Sonntag, 11. Juni 2017

Making of Versus - Bildergalerie

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Ein abendfüllendes Musical an einem G8-Gymnasium - geht das überhaupt?

Diese Frage stellte ich mir, als ich vor knapp vier Jahren an das (wie es damals noch hieß) G8GTS Maxdorf wechselte. An meiner vorherigen Schule hatte ich an der Inszenierung mehrerer Musicals mitgewirkt und wusste daher, wie arbeits- und zeitintensiv ein solches Unterfangen ist.

Es wurde also schnell klar, dass ein solches Jahresprojekt nur aus dem Unterricht heraus erwachsen kann.
Die Einführung des Wahlpflichtfachs Kultur bot genau diese Möglichkeit. Neben diesem das Darstellende Spiel, Musik und Bildende Kunst verbindende Fach konnten wir das bisherige Angebot für künstlerisch interessierte Schüler/innen erweitern.

Nachdem die Einführung des Faches Kultur beschlossen war, machte sich eine vierköpfige Planungsgruppe an die (Vor-)Arbeit. Im Schuljahr 2015/2016 starteten dann zunächst Miriam Berges und ich mit einem Filmprojekt, bevor die Schüler/innen im 2. Halbjahr von Michaela Wilhelm und Miriam Berges an das Darstellende Spiel herangeführt wurden.
Im vergangenen Schuljahr inszenierten wir, verstärkt durch Annet Raimar, die im Laufe des letzten Schuljahres die Vertretung von Michaela Wilhelm übernahm,  mit dem Wpf-Kurs 9 schließlich sehr erfolgreich unser erstes Jahresprojekt "California Dreaming".

Ermutigt durch den Erfolg setzten wir uns am Schuljahresende zusammen und überlegten ein Motto für die kommende Inszenierung. Unsere Wahl fiel auf das Thema "Barock und Jugendkultur".

Zu Beginn dieses Schuljahres besuchten wir mit unserem Wpf-Kurs die Barockausstellung im Reiss-Engelhorn-Museum in Mannheim. Hier konnten sich die Jugendlichen einen ersten Eindruck vom Leben in der Barockzeit verschaffen. Im Laufe der nächsten Wochen entwickelten die Schülerinnen und Schüler die Handlung und die Charaktere. Gleichzeitig begann das "Casting": wer spielt ein Instrument, wer kann tanzen, wer singen, wer kommt für eine große Sprechrolle in Frage?

Nachdem die Instrumentierung fest stand, ging es an die Stückauswahl. Ziel war es, Stücke zu finden, die das Potenzial haben, sowohl im barocken als auch im modernen Arrangement zu klingen: so wird ein Menuett kurzerhand zum Rocktitel oder ein Popsong zu einer barocken Fuge! Für die Umsetzung einer doch recht gewagten Idee holten wir uns Hilfe von der Popakademie Mannheim: In einem eintägigen Workshop nahmen wir mit dem Dozenten DJ Roddie das von unseren Schülerinnen gespielte "Te Deum" (besser bekannt als "Eurovisionsmelodie") auf, um einzelne Samples zu einem Rap zu verarbeiten. Von dem Ergebnis können Sie sich selbst überzeugen!
Die Entwicklung der Kostüme und des Bühnenbildes übernahm der Wpf-Kurs 8 unter der Leitung von Frau Berges und Frau Raimar. Dort wurden mit großer Freude typisch barocke Accessoires und Kleidungsstücke aus Papier nachempfunden. Die anfängliche Skepsis der "Neuner" wurde durch eine eindrucksvolle Präsentation beseitigt.

Als Frau Wilhelm nach den Osterferien aus der Elternzeit zurückkehrte, erhielt der Kurs in der "Heißen Phase" eine zusätzliche Unterstützung. Spätestens jetzt reichte die reine Unterrichtszeit nicht mehr aus. Zusatzproben wurden nötig, die für alle Beteiligten einen nicht geringen Teil ihrer Freizeit in Anspruch nahm und gelegentlich auch für Murren sorgte. Nun fügten sich Schauspiel, Tanzchoreographien, Musik, Bühnenbild und Technik nach und nach immer besser zusammen.


Winfried Hotten

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